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IPV-Branchenumfrage 2022: Echte Weichenstellung für unsere Branche

21. Juni 2022

(Frankfurt). „2022 ist aus vielen Gründen ein Jahr der grundlegenden Weichenstellungen und der Veränderung“, resümiert Karsten Hunger, Geschäftsführer des Industrieverbandes Papier- und Folienverpackungen: Ukraine-Krieg, Schwierigkeiten bei der Rohstoffzulieferung, explodierende Energiekosten, Fachkräftemangel und die Umstellung der Produkte sowohl auf nachwachsende Rohstoffe als auch bessere Recyclingfähigkeit, die Liste der bestimmenden Schlagworte bei der diesjährigen Branchenumfrage ist lang. „Umso beachtlicher ist es, wie stabil und positiv sich die Unternehmen diesen Aufgaben stellen“, ergänzt Hunger. Die Branche ist robust aufgestellt. Denn obwohl die Baustellen für die Unternehmen sehr groß und vor allem vielfältig sind – und beispielsweise mehr als 87 Prozent der Unternehmen weitere hohe Preise und steigende Kosten auf den Rohstoffmärkten bei Papier und Kunststoff befürchten – glauben doch immerhin 60 Prozent der Mitgliedsunternehmen, dass die Geschäfte 2022 gleich oder (noch) besser als im Vorjahr laufen werden. Damit spiegelt sich trotz zusätzlicher Belastung durch Krieg und Energiekrise eine ähnlich positive Stimmung wie 2021 wider.


Deutliche Umsatzsteigerung der IPV-Mitgliedsunternehmen. Natürlich spielen auch die gestiegenen Rohstoff- und Produktionskosten dabei eine wichtige Rolle.

Rohstoffe nicht mehr mittelfristig zu kalkulieren
Für den IPV ist es bereits die zweite Umfrage in diesem Jahr. Nach einer außerplanmäßigen Ukraine-Blitzumfrage im April ging es jetzt um den Gesamtblick auf das Geschäftsjahr 2022 und die Beurteilung des vergangenen Jahres. Was auffällt, ist die bei mehr als 75 Prozent der Unternehmen wachsende Umsatzentwicklung. Die einleuchtende und gleichzeitig ernüchternde Antwort dahinter ist schlicht und einfach, dass die Rohstoff- und Produktionskosten deutlich gestiegen sind und den Umsatz künstlich haben steigen lassen. Allerdings haben auch 75 Prozent im zurückliegenden Jahr eine bessere Rendite als im Vorjahr erwirtschaftet (größer zwei Prozent). Das sind 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Betriebe arbeiten aktuell unter Vollauslastung.

Fachkräftemangel bleibt, unklares Bild bei der Investitionsfreude
Die Covid-19-Pandemie hat natürlich maßgeblich das vergangene Geschäftsjahr bestimmt. Viele Kunden erhöhten zur Sicherung gegen mögliche Lieferausfälle ihr Auftragsvolumen. Aber eines wird auch klar. Die Corona-Pandemie kommt einem aktuell weit entfernt vor. Neue Probleme überlagern diese Erinnerungen bereits. Vor allem die Beschaffung von Rohstoffen und Handelswaren sind 2022 noch schwerer geworden und schlicht und einfach nicht im Vorfeld kalkulierbar. Viele Unternehmen arbeiten schon nur noch über aktuelle Angebote und machen gar keine Rahmenverträge mehr. Auch Preislisten haben mittlerweile ein schnelles Verfallsdatum. Die Bevorratung von Rohstoffen wurde in vielen Betrieben bereits systematisch ausgebaut.

Positive Meldungen sind bei den Mitgliedsunternehmen des Verbandes im Bereich Personal zu vermelden. Kein einziges Unternehmen meldete dem IPV einen signifikanten Rückgang der Beschäftigtenzahl. Aber 75 Prozent der Betriebe arbeiten mit der gleichen Anzahl an Mitarbeitern wie 2021. 25 Prozent konnten einen Anstieg der Mitarbeiterzahlen melden. Ein unklares Bild bringt der Blick auf die Investitionsleistungen. Immerhin fast 40 Prozent haben für 2022 die eigenen Investitionsleistungen aufgestockt, das sind fast 15 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Aber auch die gleiche Zahl der Unternehmen fuhr die Investitionen zurück. „Man erkennt, dass unsere Branchen exakt auf dem Scheideweg zwischen Zukunftsausgaben und Gegenwartsbremse sind. Die Entwicklung der Märkte geben Argumente für beide Haltungen“, so IPV-Vorstandsvorsitzender Klaus Jahn. Eine Wahrheit ist aber auch, dass etliche Unternehmen bereits in den vergangenen Jahren umfassend investiert hatten. Das Thema Fachkräftemangel schmerzt Klaus Jahn besonders: „Wir haben eine zukunftssichere Branche mit sehr guter Auftragslage, aber jeder zweite Betrieb klagt mittlerweile über fehlende Mitarbeiter, um seine Maschinen fachgerecht zu bedienen, um erfolgreich zu produzieren.“

Umweltschutz und Kunststoffalternativen im Fokus
Die Umstellung der Produkte hat bereits seit einigen Jahren mit der Forschung einer besseren Recyclingfähigkeit und der Umstellung auf nachwachsende Rohstoffe begonnen. Fast 70 Prozent spüren die Nachfrage bzw. den Druck der Kunden nach faserbasierten Produkten als Ersatz für kunststoffbasierte Verpackungen. Nach wie vor beklagen drei von vier Unternehmen das negative Image von Kunststoffen in der Öffentlichkeit. Der Trend zu faserbasierten Produkten hält nun aber auch schon einige Jahre an und verfestigt sich. Und die Verpackungsindustrie reagiert natürlich darauf. Noch stärker ist die Anzahl Unternehmen, die sich kritisch zum Thema Littering aussprechen. Immer wieder werden die Hersteller zur Verantwortung gezogen, wenn Konsumenten Verpackungen unsachgemäß in der Umwelt entsorgen, statt sie dem Recycling zuzuführen. Dabei besitzt Deutschland einen umfassenden und sehr gut funktionierenden Wertstoffkreislauf, der weltweit Anerkennung findet.

Im politischen Teil der Branchenumfrage geben die Unternehmen einen Ausblick auf die Tagespolitik. Der regierenden Ampel-Koalition treten Sie skeptisch gegenüber. Die Mehrheit der Unternehmen befürchtet, dass ihre Arbeit durch sie erschwert wird. Befürchtet werden unter anderem Eingriffe in die Tarifautonomie und drohende Umweltschutzmaßnahmen, die sich direkt und einseitig auf die Verpackungsindustrie auswirken werden. „Unsere Mitglieder fordern zudem als politische Agenda, dass wir uns weiterhin für den Wegfall von EU-Subventionen für osteuropäische Mitbewerber stark machen, das verzerrt den Wettbewerb. Die Rahmenbedingungen in der EU müssen gleichwertig sein“, so Karsten Hunger. „Darüber hinaus kämpfen wir auf breiter Front auch national für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit unserer regional stark verankerten Branche. Und wenn ich noch ergänzen darf: der lange geforderte Bürokratieabbau muss endlich spürbar werden. Der statistische und regulatorische Aufwand, den man als Unternehmen der Verpackungsindustrie betreiben muss, hat eher zu als abgenommen.“

Pressemeldung: IPV Pressemeldung Branchenumfrage 2022

Verpackungs-Verbände liefern Beitrag für breitere Konsumdebatte

9. Juni 2022

1,7 Millionen Tonnen mehr Verpackung durch steigenden Konsum

Zum 8. Tag der Verpackung veröffentlichen fünf Verbände der Verpackungswirtschaft die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) zur Entwicklung von Konsumverhalten, Verpackungsmengen und Materialeffizienz zwischen 1991 und 2020.

• Der gestiegene Konsum in Deutschland verursachte allein im Jahr 2020 einen Verpackungsmehraufwand von 1,7 Millionen Tonnen (22,2 Prozent) im Vergleich zu 1991.
• Struktureffekte wie beispielsweise demografische Faktoren haben mit weiteren 0,9 Millionen Tonnen zur Zunahme des Verpackungsverbrauchs beigetragen.
• Optimierte Verpackungen konnten 92 Prozent des konsumbedingten Mehrverbrauchs kompensieren. Insgesamt wurden seit 1991 durch leichtere Verpackungen 23 Millionen Tonnen Material eingespart.
• Studie sieht wenig Spielraum für weitere Effizienzgewinne beim Materialeinsatz.
• Branchenverbände betonen die Bedeutung des Konsumverhaltens für Umwelt- und Klimaschutz. Produkt und Verpackung müssen als Einheit gesehen werden. Studie liefert Erkenntnisse für breitere Konsumdebatte.
• Branche treibt Innovationen im Bereich Kreislaufwirtschaft voran.

Verpackungen benötigen immer weniger Material und Rohstoffe. Dennoch steigt der jährliche Verpackungsverbrauch an. Wie eine aktuelle Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GMV) aus Anlass des 8. Tags der Verpackung zeigt, konnten 2020 in Deutschland durch verringerten Materialeinsatz 92 Prozent beziehungsweise 1,6 Millionen Tonnen des konsumbedingten Verpackungsmehraufwands im Vergleich zu 1991 eingespart werden. Insgesamt belaufen sich die Materialeinsparungen durch leichtere Verpackungen seit 1991 auf 23 Millionen Tonnen.

Dass der Verpackungsverbrauch im gleichen Zeitraum dennoch gewachsen ist, liegt am gestiegenen Konsumniveau und einem veränderten Konsumverhalten. Würden wir heute noch die gleiche Anzahl an Produkten konsumieren wie vor 30 Jahren, könnten wir pro Jahr auf 1,7 Millionen Tonnen Verpackung verzichten.
Neben der gestiegenen Anzahl konsumierter Produkte haben auch Struktureffekte und soziodemografische Faktoren zu einem Mehrbedarf an Verpackungsmaterial geführt. Aspekte wie eine gestiegene Zahl kleinerer Haushalte und die vermehrte Nachfrage nach kleineren Packungsgrößen haben mit weiteren 0,9 Millionen Tonnen zur Zunahme des Verpackungsverbrauchs beigetragen.

In der Summe von gestiegenem Konsumniveau, veränderter Konsumstruktur und abzüglich der Effizienzgewinne durch optimierte Verpackungen nahm der private Endverbrauch von Verpackungen über alle Materialien von 1991 bis 2020 um 1,04 Millionen Tonnen beziehungsweise 14 Prozent auf 8,7 Millionen Tonnen zu.
Die Studie der GVM entstand im Mai 2022 im Auftrag des Deutschen Verpackungsinstituts e. V. (dvi), der Arbeitsgemeinschaft Verpackung + Umwelt e.V. (AGVU), des Fachverbands Faltschachtel Industrie e. V. (FFI), der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e. V. (IK) und des Industrieverbands Papier- und Folienverpackungen e. V. (IPV).

Stellungnahme dvi
Kim Cheng, Geschäftsführerin des Deutschen Verpackungsinstituts e. V.: „Es ist ein bisschen wie bei Hase und Igel. Die Branche hat die Verpackungen in den letzten 30 Jahren kontinuierlich immer leichter und schlanker gemacht. Aber jeder Fortschritt wird vom wachsenden Konsum gleich wieder aufgefressen. Natürlich zahlen sich die gewaltigen Effizienzgewinne der letzten Jahre aus – im Hinblick auf Umwelt und Klima, aber auch im Hinblick auf die aktuell extrem steigenden Preise und Knappheiten bei Rohstoffen. Klar ist aber auch, dass man Verpackungen nicht unendlich weiter verschlanken kann. Denn an erster Stelle steht der Schutz der verpackten Ware, die einen vielfach höheren Wert und ökologischen Fußabdruck hat, als ihre Verpackung. Bei Lebensmitteln ist der Fußabdruck beispielsweise um das 16- bis 30-Fache größer. Diese Ressourcen gilt es zu schützen. Die Verpackungswirtschaft setzt deshalb bereits seit einigen Jahren massiv auf Lösungen für die Kreislaufwirtschaft wie beispielsweise die vollständige Recyclingfähigkeit, den Einsatz von Rezyklaten, Mehrweg- und Nachfülllösungen oder immer neue Anwendungsgebiete für Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen. Trotzdem müssen wir unser Konsumverhalten auf den Prüfstand stellen. Als Konsumentinnen und Konsumenten sind wir die Hauptverursacher für die Zunahme des Verpackungsverbrauches. Wenn wir weniger Verpackungen wollen, müssen wir das ändern. Konsumgewohnheiten und Konsumniveau sind unmittelbar mit dem Verpackungsaufkommen verknüpft. An einer breiteren Konsumdebatte kommen wir nicht vorbei.“

Stellungnahme AGVU
Dr. Carl Dominik Klepper, Vorstandsvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt e. V.: „Die Studie belegt die Fortschritte in der Verpackungsgestaltung, insbesondere durch einen mehr und mehr reduzierten Ressourceneinsatz. Das nächste Etappenziel ist die Recyclingfähigkeit aller Verpackungsbestandteile und der vermehrte Einsatz von Sekundärrohstoffen, so dass nur noch geringe Mengen an Neuware in der Produktion notwendig sind. Klar ist auch: Um im Klima- und Ressourcenschutz wirklich voranzukommen, braucht es ein achtsames Konsumverhalten.“

Stellungnahme IK
Mara Hancker, Geschäftsführerin der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V.: „Produkt und Verpackung bilden eine Einheit. Die Verpackung einfach wegzulassen, macht unseren Konsum nicht nachhaltiger; meist ist sogar das Gegenteil der Fall. Aber natürlich ermöglichen Verpackungen auch neue Formen des Konsums wie beispielsweise To Go. Umso wichtiger ist, dass sich alle Akteure in der Diskussion ehrlich machen. Je mehr Fakten wir kennen, desto bewusster können wir entscheiden. Mit der gemeinsamen Studie zu Konsumgewohnheiten, Materialeffizienz und Verpackungsmengen wird der oft nur auf den Abfall verengte Blick geöffnet. Aus den Ergebnissen können wiederum alle ihre Schlüsse ziehen: Industrie, Handel und Verbraucher. Denn auch das zeigt die Studie: Es gibt nicht den einen Game Changer – Klimaschutz ist auch das Ergebnis verantwortungsbewusster Entscheidungen jedes Einzelnen. Dazu gehören auch unser Lebenswandel und insbesondere unser Konsumverhalten.“

Stellungnahme FFI
Christian Schiffers, Geschäftsführer des Fachverbands Faltschachtel Industrie e. V.: „Diese wichtige GVM-Studie belegt die Ursachen für den Verpackungsmehrverbrauch in den letzten drei Jahrzehnten. Die demographischen Veränderungen führen so zum Beispiel zu immer mehr kleineren Haushalten und die auch arbeitsmarktpolitisch bedingte Mobilität der Gesellschaft zu einem erweiterten Angebot und einer größeren Nachfrage nach verbrauchergerechter und hygienischer Unterwegs-Versorgung. Durch kontinuierliche Lightweighting-Programme zur Reduzierung des spezifischen Gewichts von Kartonverpackungen konnte der Mehrverbrauch an Verpackungen erfolgreich, aber eben nur zum Teil kompensiert werden. Umso mehr gilt es durch den Einsatz von Rezyklaten und die Steigerung der Recyclingfähigkeit die Kreislauffähigkeit von Verpackungen insgesamt zu steigern, um so das Klima und die natürlichen Ressourcen zu schützen.“

Stellungnahme IPV

Karsten Hunger, Geschäftsführer Industrieverband Papier- und Folienverpackung e.V.: „Für das technische Design von Verpackungen gilt der Grundsatz – so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig. Diesem Ansatz folgt die Branche bereits seit langem mit immer neuen Optimierungen. Die vorliegende Studie beweist das eindrucksvoll. Gleichzeitig wandelt sich das gesamte Umfeld des Verpackungseinsatzes, sei es die Bevölkerungsstruktur, die Lebens- und Arbeitsverhältnisse oder das Konsumverhalten. Die daraus folgenden veränderten Mengen an Produkten und Verpackungen konnten und können allein durch die Optimierung von Verpackungen nicht vollständig kompensiert werden. Daher sind alle Akteure entlang der gesamten Lieferkette bis hin zum Verbraucher dazu aufgerufen das eigene Handeln und Entscheiden stetig auf die Nachhaltigkeit hin zu überprüfen.“

Detailergebnisse für Materialien, Produktgruppen und Effekte
Die GVM-Studie stammt aus Mai 2022. Sie untersucht die Entwicklung des Gesamtverbrauchs von Verpackungen und schlüsselt sie in die drei Faktoren Mengeneffekte (Konsumniveau), Struktureffekte (Konsumgewohnheiten) und Gewichtseffekte (Verpackungsoptimierungen) auf.
Darüber hinaus gibt die Studie detaillierte Einblicke zu den Materialgruppen Glas; Papier, Pappe, Karton, Papierverbunde, Flüssigkeitskarton; Kunststoff; Aluminium sowie Eisenmetall und stellt die Entwicklung bei sechs ausgesuchten Produktsegmenten dar: Heimtierfutter, Einweg-Kunststoffflaschen für Wasser, Konserven für verarbeitetes Obst und Gemüse, Molkereiprodukte, Wasch-, Putz- und Körperpflegemitteln und Elektrogeräte.

Die fünf Branchenverbände zeigen zentrale Erkenntnisse und Detailergebnisse der GVM-Studie auf der Webseite verpackung.org.

Ein Pressekit mit der GVM-Studie und weiterem Bildmaterial können Sie hier downloaden: https://www.verpackung.org/events/tag-der-verpackung

Deutsches Verpackungsinstitut e. V. (dvi): www.verpackung.org
Arbeitsgemeinschaft Verpackung + Umwelt e.V. (AGVU): www.agvu.de
Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e. V. (IK): www.kunststoffverpackungen.de
Fachverband Faltschachtel Industrie e. V. (FFI): www.ffi.de
Industrieverband Papier- und Folienverpackungen e. V. (IPV): www.ipv-verpackung.de

Pressemitteilung: Presseinfo – Tag der Verpackung 2022 – GVM_Studie zu Konsum und Verpackung

Blitzumfrage des IPV zu den wirtschaftlichen Folgen der Ukraine-Krise: Energie wird die große Unbekannte

21. April 2022

(Frankfurt). Der Industrieverband Papier- und Folienverpackung hat eine Blitzumfrage bei seinen Mitgliedsunternehmen zur Ukrainekrise durchgeführt. Unter den Unternehmen herrschte eine große Einmütigkeit bei der Bewertung der Situation. Unisono waren sich die Mitgliedsunternehmen einig, dass sie die derzeit vorgesehenen und umgesetzten wirtschaftlichen Sanktionen befürworten. „Alle Maßnahmen müssen ergriffen werden, die den Krieg und damit Schmerz und Leiden der Menschen beenden. Und das möglichst schnell.“ erklärt IPV-Geschäftsführer Karsten Hunger. Die bereits spürbaren und die kommenden wirtschaftlichen Nachteile nimmt man dafür in Kauf.

Kundenseitig sind durch den Krieg aktuell noch keine großen Auswirkungen zu spüren. Bei einer Ausweitung auf Länder der Nato würde sich das sicherlich schlagartig ändern. Auch darüber herrscht im Verband Einigkeit.

Wirtschaftskreisläufe gestört
Direkt sind die meisten IPV-Mitglieder nicht oder nur in geringem Umfang in Russland, Belarus oder Ukraine involviert. Deshalb können derzeit auch Umsätze, die auf den russischen Märkten verloren gehen, noch gut kompensiert werden. Aber auch jetzt schon spüren fast alle Betriebe beschaffungsseitig Probleme in Form von extremen Kostensteigerungen, Papierverknappung und Lieferschwierigkeiten. Dazu tragen aber natürlich auch viele anderen Faktoren mit bei. „Unsere Wirtschaftskreisläufe sind schon seit gut zwei Jahren gestört. Wir gehen davon aus, dass durch die Krise in der Ukraine im zweiten Quartal die Rohstoffpreise noch einmal steigen werden“, so Hunger. Zwar sind die Rohstofflieferungen aktuell weitestgehend gesichert, jedoch nimmt die Versorgungssicherheit mit jedem Tag Kriegsdauer und damit einhergehender Ungewissheit weiter ab. Steigende Preise werden eine Folge davon sein.

Energiekosten die große Unbekannte im Spiel
Auch die Energiekosten „laufen“ der Wirtschaft davon. Hier verschärft sich die Lage seit Kriegsbeginn fast wöchentlich. 85 Prozent der Mitglieder fühlen sich laut der Umfrage davon stark oder sehr stark betroffen. Und insgesamt sagen alle Mitgliedsunternehmen, dass hier das größte Problem im Unternehmensalltag der kommenden Monate liegt. Oft werden die Firmen von Lieferanten erst kurz vor Lieferung über die aktuellen Preise oder Zuschläge informiert. Eigene Kostenkalkulationen müssen daher ebenfalls kurzfristig angepasst werden. In der Folge sind mittel- und langfristige Verträge schwierig zu gestalten.

Probleme in der Logistik und der Lieferkette
Bei 80 Prozent der Unternehmen hat der Ukrainekrieg direkten Einfluss auf die Lieferkette. In der Logistik fehlen aufgrund des Krieges unter anderem die ukrainischen Fernfahrer. Die daraus folgende Verknappung auf dem Frachtraummarkt hat unmittelbare Auswirkung sowohl auf die Verfügbarkeit von Rohstoffen wie Papier und Kartonagen als auch auf die Auslieferung an Kunden. Dennoch hat spätestens die Coronavirus-Pandemie gezeigt, dass unsere Industrie auch in Krisenzeiten alles dafür tut, lieferfähig zu bleiben. Die Firmen sind sich sicher, dass die Bedeutung von Verpackungen in allen Branchen selbst bei einer Verschärfung der aktuellen Krise von allen anerkannt wird. Entlang der gesamten Lieferkette wird daher um Besonnenheit bei allen Entscheidungen gebeten.

Pressemitteilung: IPV_Blitzumfrage_Ukraine

IPV-Kurzumfrage Energiekosten: Fast alle rechnen mit weiterer Kostensteigerung 2022

28. Oktober 2021

(Frankfurt). Die Mitgliedsbetriebe des Industrieverbandes Papier- und Folienverpackung wurden in einer Kurzumfrage zu den aktuellen Preisanstiegen im Energiesektor befragt. Das Ergebnis: Dank überwiegend langfristiger Verträge werden die massiven Kostensteigerungen die Branche beim eigenen Energieverbrauch erst 2022, teilweise auch erst 2023, vollumfänglich treffen. Allerdings sind viele Betriebe bereits jetzt betroffen. Einerseits unterhalten einige Firmen Spotverträge für Strom und Gas. Hier werden die zu erwartenden Mehrkosten im Strombereich auf bis zu sechzig Prozent geschätzt. Der Anstieg im Gasbereich beträgt sogar bis zu 100 Prozent. Andererseits sind fast alle Unternehmen von den steigenden Energiepreisen direkt durch Kostensteigerungen in der Lieferkette für Vorprodukte bzw. Rohstoffe betroffen. „Auch wenn die massiven Steigerungen der Energiekosten bisher teilweise durch langfristige Verträge gepuffert werden, geben die Extrembeispiele einen Vorgeschmack auf das, was die Branche zu erwarten hat. Für unsere Unternehmen wird das eine weitere Herausforderung sein, die es zu stemmen gilt“, schaut IPV-Geschäftsführer Karsten Hunger mit Sorgen in die Zukunft. „Allein durch die Energiekostensteigerung wird erwartet, dass die Fertigungskosten im mittleren einstelligem Bereich nach oben gehen können.“ Viele Hersteller werden die gestiegenen Energiekosten durch Preiserhöhungen ganz oder wenigstens anteilig an ihre Kunden weitergeben (müssen). Die Verarbeiter Branche richten sich diesbezüglich auf schwierige Verhandlungen ein.

Rohstoffe bleiben weiterhin teuer
Mehr als 85 Prozent der an der Umfrage beteiligten Unternehmen rechnen auch mit weiteren Kostensteigerungen 2022. Im Schnitt geht man von rund 20 Prozent Mehrkosten aus, je nachdem natürlich auf welchem Niveau die aktuellen Tarife liegen. Noch unklar ist, wie sich bspw. die aktuell im Gespräch befindliche Vorziehung des Kohleausstiegs auf 2030 statt 2038 auf die Industrie auswirken wird. Weitere Kostentreiber bleiben die Einkaufspreise am Rohstoffweltmarkt. Auch der Einkauf von Papier wird sich, so die Einschätzung des Verbandes, weiter erhöhen. Je nach Papiersorte sind bereits jetzt kurzfristige Steigerungen im niedrigem einstelligen Bereich bis zu 25 Prozent (!) zu verzeichnen. Wie schnell sich die Marktsituation beruhigt, ist schwer abzusehen. Für das erste Halbjahr 2022 sieht der IPV noch keine Entspannung. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten und alle Kostenfaktoren werden eher kritisch gesehen.

Investitionen im Bereich der Energieeffizienz
Die Branche reagiert bereits seit einigen Jahren, um sich unabhängiger vom Energiemarkt zu machen. Investitionen in PV-Anlagen, LED-Umrüstung und Blockheizkraftwerke stehen dabei bei den Investitionsmaßnahmen weit oben auf den Planungslisten oder wurden bereits realisiert. „Im Rahmen von Zertifizierungen wird ohnehin kontinuierlich an dem Thema Energieeffizienz gearbeitet. Doch die plötzlichen Energiemehrkosten werden dazu führen, dass – je nach Wirtschaftlichkeit – Maßnahmen vorgezogen oder neu gedacht werden“, so Hunger abschließend.

Pressemitteilung: IPV-Kurzumfrage Energiekosten: Fast alle rechnen mit weiterer Kostensteigerung 2022

IPV Branchenumfrage 2021: Pessimistischer Blick der Branche

20. Mai 2021

(Frankfurt). Die aktuelle Branchenumfrage des Industrieverbands Papier- und Folienverpackung trägt natürlich den Stempel des vergangenen Corona-Jahres. Viele Prozesse mussten komplett überarbeitet werden und die wirtschaftlichen Erwartungen sind deutlich getrübt. 78 Prozent der Unternehmen haben in 2020 Umsatzrückgänge aufgrund Covid 19 verzeichnen müssen. Diese konnten nicht komplett aufgefangen werden und haben sich deshalb bei vielen Mitgliedern auch gewinnreduzierend ausgewirkt. Lediglich 11 Prozent der Unternehmen konnten trotz der Pandemie ein signifikantes Wachstum beim Umsatz erzielen. Das flächendeckende Schließen von Gastronomie und Einzelhandel, der Wegfall von großen Messen, Events und Jahrmärkten – aber auch durch Home-Office weggefallene Mittagsbesuche beim Bäcker oder Metzger – haben deutlich ihre Spuren hinterlassen. In den anderen Bereichen war oft bestenfalls eine Stagnation der Anfragen auszumachen. Lediglich die Zulieferer des großen Lebensmitteleinzelhandels konnten teils von gestiegenen Umsätzen profitieren.

Zurückhaltung und „auf Sicht fahren“ spürt man beim Einkauf deutlich. Das Dispositionsverhalten der Kunden war sehr vorsichtig aber auch extrem schwankend. Statt kontinuierlicher Auftragseingänge gab es extreme Spitzen mit dem Bedarf eines Drei-Schicht-Betriebs, aber auch sehr ruhige Phasen. Personell machten sich diese veränderten Gewohnheiten aber auch die Anforderungen des Infektionsschutzes in einer Anpassung der Schichtmodelle und in Mehrkosten durch anteilige Doppelbesetzungen während der Krise bemerkbar. Das Personalmanagement wurde massiv gefordert. Vor allem im Herbst 2020 musste in einigen Betrieben auf Kurzarbeitsregelungen gewechselt werden. In den Betrieben konnte durch kontinuierlich verbesserte Hygienekonzepte und frühzeitige Quarantänemaßnahmen eine Ausbreitung von Covid 19-Fällen verhindert werden.

Weniger Stellen benötigt?
Zwei Drittel der Unternehmen haben im Krisenjahr Stellen abgebaut bzw. nicht neu besetzt. „Natürlich ist das eine Momentaufnahme. Der Fachkräftemangel bleibt ein gravierendes Problem der kommenden Jahre. Vor allem in Fragen der Qualität. In der Statistik sind natürlich auch die Stellen erfasst, die man aufgrund fehlender Qualifikationen nicht besetzen konnte“, erklärt Karsten Hunger. „Dennoch spürt man hier, wie tiefgreifend die Pandemie Einfluss auf die Betriebe nimmt. Nur jedes dritte Unternehmen gibt aktuell noch an, einen Mangel an Fachkräften zu haben. Zum Vergleich: im vergangenen Jahr waren es noch stolze 90 Prozent.“ Dennoch ist festzustellen, dass auch aufgrund der weitreichenden Wirtschaftshilfen, diejenigen Firmen, die noch immer händeringend Fachkräfte suchen, kaum Besserung am Arbeitsmarkt sehen. An eine nachhaltige Entwicklung glaubt der Verband daher nicht.

Rückgang der Investitionsbereitschaft
Nur 22 Prozent haben im vergangenen Jahr mehr Investitionsleistungen in ihrem Betrieb vorgenommen. Über 44 Prozent haben sogar im Vergleich zu 2019 den Aufwand reduziert. Und auch 2021 plant jedes dritte Unternehmen erneut weniger zu investieren. In etwa die gleiche Anzahl will den Investitionshaushalt hingegen wieder aufstocken. Natürlich darf man nicht unerwähnt lassen, dass in den vergangenen Jahren enorm viel in den Betrieben der Verpackungsindustrie investiert wurde, so dass nicht immer zwingend Bedarf an Neuinvestitionen besteht. „Mit Blick auf das aktuelle Jahr schauen nur wenige Betriebe optimistisch nach vorne. Nur etwa jedes fünfte Unternehmen glaubt 2021 ein besseres Geschäftsjahr vor sich zu haben. Jeder Dritte rechnet mit Verschlechterungen“, gibt Verbandssprecher Klaus Jahn die Stimmung der Branche wieder. Dabei sind die Gründe vielschichtig und Corona und die Folgen von Gastronomie- und Veranstaltungsverboten während des Lock-Downs sind nur eine Facette unter vielen. Aber sie wirken besonders: Drohenden Kundeninsolvenzen bzw. Zahlungsausfällen sieht man mit Sorgen entgegen.

Viele Nachfragen nach faserbasierten Lösungen
Zudem geraten Verpackungen in der Akzeptanz weiter unter Druck und die Nachfrage nach Ersatzlösungen für Kunststoffe nimmt an Fahrt auf.
„Wir erwarten weiter schwierige Zeiten für die Verpackungshersteller. Aber natürlich stecken in neuen Hygieneanforderungen und in dem durch Corona beflügelten e-Commerce auch Chancen für die Branchen. Und nicht zuletzt in der Entwicklung neuer Produktverfahren für Verpackungen.“, so Jahn. Die Nachfrage nach faserbasierten Produkten als Ersatz für Kunststoffverpackungen bleibt deutlich und wird seit einigen Jahren als spürbarer Trend wahrgenommen. Fast 89 Prozent der IPV-Mitglieder spüren einen starken oder sehr starken Kundendruck nach mehr faserbasierten Lösungen. Die Umstellung auf nachwachsende Rohstoffe und die gute Recyclingfähigkeit werden oft als Vorteile genannt. Gleichauf mit dem Wunsch der Vermeidung von Kunststoffeintrag in die Umwelt. „Das können wir nicht weg reden. Politisch sicher auch motiviert, hat sich beim Endverbraucher eine sehr kritische Haltung zu Kunststoffverpackungen verankert. Das wird sich auch nach der Pandemie noch breiter in der öffentlichen Diskussion fortsetzen. Dem müssen wir als Hersteller natürlich Rechnung tragen, wir arbeiten mit Hochdruck an innovativen Lösungen, aber eben auch an der Aufklärung der Notwendigkeit von Kunststoff und über deren umweltsichere Recyclierbarkeit“, so Hunger.

Rohstoffmangel sorgt für Lieferschwierigkeiten und Verteuerungen.
Bereits im März informierte der Verband in einer Kurzumfrage über Beschaffungsprobleme auf dem aktuellen Rohstoffmarkt. Vorlieferanten sprechen hier von „Force Majeure“, also von höherer Gewalt, ausgelöst durch die überraschend schnelle Erholung einzelner Branchen und umgelenkte Rohstoff-Importe nach China. In einem Update der Kurzumfrage unter den Mitgliedern Ende April war noch immer keine Entspannung zu vermelden. Besonders betroffen sind HDPE und OPP. Insbesondere die durch die Verknappung mittlerweile deutlich gestiegenen Preise der Rohstoffe mit Erhöhungen um teilweise mehr als 50% machen sich bemerkbar. Während einige Verbandsmitglieder zwangsweise größere Mengen bevorraten müssen, haben andere Probleme mit der Produktion. Die unerwarteten Lieferverzögerungen haben Umstellungen des Produktionsplans erforderlich gemacht und vereinzelt zur Zurückstellung von Aufträgen geführt. Erwartet wird zumeist eine Fortsetzung oder eine weitere Verschlechterung der Versorgungslage. Die Mitgliedsunternehmen des IPV appellieren daher weiterhin dringend an die gesamte Lieferkette alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die Engpässe zu beheben und die Lieferfähigkeit von verpackten Lebensmitteln und anderen systemrelevanten Produkten sicherzustellen. Schon jetzt ist klar, dass die Rohstoffverknappung und die Verteuerung der Transporte weiterhin Einfluss auf die Preise haben werden.

Pressemitteilung: IPV Branchenumfrage 2021: Pessimistischer Blick der Branche

Branche fehlen Rohstoffe – Mangel vor allem im Bereich Kunststoff

8. März 2021

Die Rohstoffverknappung im Kunststoffbereich hat die Verpackungsbranche kalt erwischt. Das ergab eine Kurzumfrage des Industrieverbands Papier- und Folienverpackung am 4. März 2021. Im Ergebnis: Die Schwierigkeiten der Versorgung waren so nicht vorhersehbar. Mehr als 85 Prozent der Mitgliedsbetriebe bezeichnen die aktuelle Versorgungslage mit Kunststoffen als schlecht, die Hälfte sogar als sehr schlecht. Die Kosten für die Materialbeschaffung sind bereits enorm gestiegen.

Es sind vor allem Granulate und Folien, die sich im Preis merklich verteuert haben. Preissteigerungen von 60 Prozent beispielsweise bei OPP-Folien, sind derzeit kein Ausreißer. Die Preise für HDPE Flachfolien, aber auch PE-LD, PE-LLD, sowie PP sind merklich gestiegen. Je nach Material stiegen die Preise in Einzelfällen im Vergleich zum dritten und vierten Quartal 2020 um bis zu 100 Prozent. Selbst bei bereits bestellter und zugesicherter Ware mussten teilweise Preisverhandlungen durchgeführt werden um die Lieferung abzusichern. Und die Lieferanten von Verpackungsfolien haben bereits weitere Preiserhöhungen angekündigt. Zudem gibt es grundsätzliche Beschaffungsschwierigkeiten. „Die Lage sorgt bei uns für Sorgenfalten. Einige unserer Mitglieder werden bei dieser Entwicklung schon im März Probleme mit der Produktion bekommen. Die unerwarteten Lieferverzögerungen haben bereits Umstellungen des Produktionsplans erforderlich gemacht. Mittelfristig drohen sogar Produktionsunterbrechungen“, so IPV-Geschäftsführer Karsten Hunger.

Lage droht sich weiter zu verschlechtern

Auch die Mitgliedsunternehmen, die derzeit weniger Probleme haben, räumen ein, dass sie derzeit Vorkehrungen treffen, den eigenen Lagerbestand deutlich zu erhöhen. Dies verursacht unnötige zusätzliche Kosten in Beschaffung und Lagerführung und wird die Gesamtmarktlage nicht entspannen. Noch ist die zukünftige Entwicklung nicht genau zu erfassen. Viele Unternehmen planen von Tag zu Tag. Immerhin sehen sich 57 Prozent noch nicht akut in der Produktion beeinträchtigt, aber ein Teil dennoch zunehmend bedroht. 86 Prozent blicken angespannt in die nahe Zukunft und erwarten, dass sich die Versorgungslage in den nächsten Wochen verschlechtern wird. Woher kommt der spontane Preisanstieg? Vorlieferanten sprechen von „Force Majeure“, also von höherer Gewalt, ausgelöst durch die überraschend schnelle Erholung einzelner Branchen und umgelenkte Rohstoff-Importe China. Die Wetterkapriolen in Texas sollen eine zusätzliche Erklärung sein. Die Mitgliedsunternehmen des IPV appellieren dringend an die gesamte Lieferkette alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die Engpässe zu beheben und die Lieferfähigkeit von verpackten Lebensmitteln und anderen systemrelevanten Produkten sicherzustellen.

IPV Kurzumfrage: Rohstoffverknappung Kunststoffbereich

Jahrestagung des IPV rein digital: „Aktuelle Krise betont Wichtigkeit der Verpackungsindustrie“

16. Dezember 2020

Auch die diesjährige Jahrestagung des Industrieverband Papier- und Folienverpackung (IPV) stand im Zeichen der Pandemie. Nachdem man bereits frühzeitig beschlossen hatte, die für 2020 auf der Zeche Zollverein angesetzte Jahrestagung abzusagen, entschied sich der IPV erstmals in seiner Verbandsgeschichte für eine reine digitale Veranstaltung, inklusive virtuellem Vorabend-Rahmenprogramm. Viele arbeitsintensive Wochen liegen zu diesem Zeitpunkt hinter dem Verband und seinen Mitgliedern, mit den Corona-Auswirkungen als bestimmendes Thema. Für rund 60 Prozent der Verbandsunternehmen hatte sich der Lockdown bereits negativ auf den Umsatz oder die Umsatzerwartungen ausgewirkt. Gleichzeitig konnte die Verpackungsbranche gemeinschaftlich erreichen, dass die EU-Kommission die Branche als systemrelevant erkannte.

Die Wertschätzung für Verpackungen für den Schutz und Haltbarkeit von Lebensmitteln steigt seit der Corona-Pandemie wieder an, denn viele erkennen, dass „keine Verpackungen auch keine Lösungen sind“ wie Karsten Schröder von Innoform GmbH zusammenfasste. Er war einer der Referenten auf der Jahrestagung und regte einen „Green New Packaging Deal“ an. Thomas Reiner, CEO der Berndt & Partner Group, eröffnete mit einem Impulsvortrag zu den wirtschaftlichen Entwicklungen der Verpackungsindustrie nach der Coronavirus-Pandemie die virtuelle Vorabendveranstaltung und wies darauf hin, dass sich der große Trend zur Nachhaltigkeit eher verstärken als abschwächen wird. Dies bekräftige der IPV-Vorstandssprecher Klaus Jahn auch in bei der Eröffnung der Tagung. „Für die Akzeptanz und Zukunft flexibler Verpackungen wird mehr denn je die Rezyklierbarkeit und die intelligente und nachhaltige Wahl der jeweils passenden Materialien ausschlaggebend sein. Mit zusätzlichen wissenschaftlichen Studien wird der IPV hier ansetzten und gegenüber Politik und Verbraucher die guten Argumente herausarbeiten und untermauern, die für flexible Verpackungen als Produktschutz sprechen.“, so Jahn.

Rezyklierbarkeit der Verpackungen im Fokus

Eine große Herausforderung besteht in der stetig wachsenden Zahl von Substitutmaterialien mit den damit verbundenen Vor- und Nachteilen. Der Trend zu Papierverpackungen als Ersatz für Kunststoff hält an und nimmt in der Coronavirus-Pandemie zusätzlich an Fahrt auf. So wird nicht nur die Entwicklung alternativer faserbasierter Produkte von unterschiedlichen Akteuren weiter vorangetrieben, Fortschritte machte die Forschung unter anderem auch bei der Barriereschutzfunktion von Papier. Auch ein Großteil der IPV-Mitgliedsunternehmen gab in der diesjährigen Jahresbefragung an, dass die Kundenachfrage nach faserbasierten Ersatzprodukten stark oder sogar sehr stark gestiegen ist. Demgegenüber sind auch bei der Anwendung von polymerbasierten Folien große Entwicklungsschritte zu sehen. Hier steht der Trend zu Monomaterialien zur Verbesserung der Recyclingfähigkeit stark im Vordergrund.
Der Rezyklierbarkeit von flexiblen Verpackungen wird der IPV folglich auch im Geschäftsjahr 2020/2021 besondere Aufmerksamkeit widmen.

„Es ist Bewegung in den Markt gekommen“

Einen Einblick in Akzeptanz und Umsetzung des neuen Verpackungsgesetzes gab Dr. Bettina Sunderdiek von der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister. Ziel der Einführung des Verpackungsgesetzes 2019 war die Steigerung der Systembeteiligungsquoten. Aktuelle Evaluationen im Herbst 2020 bestätigen eine deutliche Steigerung der Quoten in allen Materialfraktionen. Zum Vergleich: 2016 lag die Anzahl der Registrierungen bei gerade einmal 60.000 Kunden bei Systemen. Nach 100.000 Registrierungen am 1. Januar 2019 zum offiziellen Start der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR) kommt man nun auf knapp 200.000 Registrierungen aktuell. „Es ist Bewegung in den gesamten Markt gekommen. Viele weitere Schritte sind und werden in den nächsten Wochen und Monaten weiterhin initiiert, um zur angestrebten Marktgerechtigkeit zu kommen und alle Beteiligten dazu zu bringen, ihrer Produktverantwortung vollumfänglich nachzukommen“, gibt sich Sunderdiek zuversichtlich.

Bei mehreren 100.000 eigentlich verpflichteten Unternehmen bleibt aber noch Luft nach oben. Die Unterbeteiligung bei Serviceverpackungen und im Bereich des Versand- und Onlinehandels wird im Herbst 2020 mit zwei neuen Expertenkreisen in der Zentralen Stelle bearbeitet. Diese haben ihre Arbeit aufgenommen, der IPV ist mit einem Vertreter im Expertenkreis Serviceverpackungen vertreten und kann dort Input geben.
„Die Erhöhung der Systembeteiligungsquoten im Bereich des Verpackungsgesetzes, die positiven Entwicklungen bei den Entwicklungen der Recyclingfähigkeit, das wieder etwas gestiegene Vertrauen in den Nutzen von Verpackungen – all das sehen wir als durchaus positive Entwicklung“, resümierte IPV-Geschäftsführer Karsten Hunger. „Gleichwohl bedroht weiterhin der bürokratische Aufwand sowie die massiven politischen Markteingriffe wie bspw. Produktverbote insbesondere die kleinen und mittelständischen Unternehmen unserer Branche. Hierzu gilt es dringend die Entscheidungsträger noch stärker zu sensibilisieren“.

Auch wenn die erfolgreiche virtuelle Jahrestagung 2020 sicher in besonderer Erinnerung bleibt, waren sich die Teilnehmer einig, dass alle auf eine „normale“ Jahrestagung 2021 in Essen hoffen.

 

Pressemitteilung: Jahrestagung des IPV rein digital: „Aktuelle Krise betont Wichtigkeit der Verpackungsindustrie“

IPV-Branchenumfrage: fehlende Fachkräfte, zu wenig politische Unterstützung; Ergebnisse der IPV Branchenumfrage und aktuelle Lage

21. September 2020

Die Jahresumfrage des Industrieverbandes Papier- und Folienverpackung (IPV) zum Status Quo der Branche war bereits im März vollständig ausgearbeitet, dann veränderte der angeordnete Coronavirus Lockdown alle Zeitpläne. Der Verband hat sich daher entschieden, diese einschneidende Entwicklung mit in die Branchenbefragung aufzunehmen, um ein umfassendes aktuelles Bild zu erhalten.

Für rund 60 Prozent der Verbandsunternehmen hatte sich der plötzliche Lockdown bereits negativ auf den Umsatz oder die Umsatzerwartungen ausgewirkt. Das ist eine gravierende Veränderung zur ursprünglichen Erhebung. Bei der ersten Befragung (Anfang Februar) erwarteten immerhin gut 70 Prozent der Mitgliedsunternehmen eine ähnliche Geschäftsentwicklung wie im vergangenen Jahr. Nun berichten nur noch 20 Prozent der Unternehmen von Umsatzsteigerungen, bei ebenfalls 20 Prozent bleiben die Zahlen konstant. Gut die Hälfte der Unternehmen, die dieses Jahr mit Umsatzeinbußen rechnen, glauben zudem, dass es sich dabei nicht um eine temporäre Entwicklung handelt, denn dafür seien die Kunden der Gastronomie, des Hotelgewerbes und große Teile des Einzelhandels (mit Ausnahme der Lebensmittelbranche, des Onlinehandels und großer Supermärkte) zu stark und zu direkt betroffen. Aus Sicht der Verpackungshersteller gibt es kundenseitig keine wirklichen Profiteure der COVID19-Pandemie. Mit einem Mehraufwand bzw. Mehrkosten durch Corona rechnen die Mehrzahl der Betriebe aber hingegen nicht.

Solides 2019 mit Anzeichen eines Abschwungs
Der Blick ins vergangene Jahr: Eine Rendite von mindestens zwei Prozent konnten 50 Prozent der Unternehmen erreichen. 2018 waren es noch 80 Prozent. Dies war bereits ein Hinweis darauf, dass die Wirtschaftslage der Branche schwieriger werden könnte. Die erweiterte Befragung zeigt nun deutlich, dass die wirtschaftliche Unsicherheit mit der Pandemie zusätzlich verstärkt wurde. Corona hat nach Ansicht einiger Hersteller zu einer generellen Veränderung des Konsumverhaltens beigetragen und die wirtschaftlichen Auswirkungen werden mittelfristig auch die Geldbeutel der Konsumenten erreichen.

Ein Drittel der an der IPV Branchenumfrage teilgenommenen Betriebe geben an, bereits im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang verzeichnet zu haben. „Die im politischen Raum diskutierten Produktverbote für Kunststofftragetaschen und die noch unklaren Restriktionen der neuen Einwegkunststoffrichtlinie sind Bremsklötze der wirtschaftlichen Entwicklung. Die Unternehmen haben ein Anrecht darauf, dass die Politik ihrem Anspruch auf Gestaltung und Lenkung auch nachkommt und fordern Planungssicherheit“, mahnt IPV-Vorstandssprecher Klaus Jahn.

Kunden wünschen neue, faserbasierte Produkte
Kunststoffverpackungen und den entsprechenden Herstellerbetrieben steht eine schwierige Zukunft bevor. Weiterhin eine große Herausforderung besteht in den noch mangelnden Alternativen an Substituten. Gleichzeitig hält der Trend nach Papierverpackungen als Ersatz für Kunststoff an und nimmt zusätzlich an Fahrt auf. So wird nicht nur die Entwicklung alternativer Verbundprodukte von unterschiedlichen Akteuren weiter vorangetrieben, Fortschritte machte die Forschung u.a. auch bei der Barriereschutzfunktion von Papier. 80 Prozent der Unternehmen geben an, dass die Kundenachfrage nach faserbasierten Ersatzprodukten stark oder sogar sehr stark ist. Die Recyclingfähigkeit steht dabei im Vordergrund, aber auch das negative Image von Kunststoffen in der Öffentlichkeit und der Wunsch nach Vermeidung von Kunststoffeintrag in die Umwelt spielen eine große Rolle für die hohe Nachfrage nach Papiersubstituten. Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen werden bevorzugt.

90 Prozent beklagen einen aktuellen Fachkräftemangel
Neben der aktuellen Pandemie und den schwer nachvollziehbaren bis stellenweise als sprunghaft wahrgenommenen politischen Entscheidungen auf der nationalen und europäischen Ebene, beschäftigt weiterhin der Fachkräftemangel die Branche nachhaltig. 75 Prozent gaben an, im vergangenen Jahr ihre Ausbildungsstellen nicht besetzt zu haben. Es mangelte schlicht an Bewerbern oder die Qualifikation der vorhandenen Bewerber war zu gering, um eine Einstellung zu rechtfertigen. 90 Prozent der Unternehmen beklagen einen aktuellen Fachkräftemangel. Im Vergleich zu dem schon hohen Wert in der letzten Befragung sind das noch einmal 20 Prozent mehr. Die fehlenden Arbeitskräfte erschweren die Fertigung und verlängern die Lieferzeiten. Die Vakanzen sind trotz immer noch guter Perspektiven immer schwerer zu besetzen. Die Mitgliedsunternehmen des IPV versuchen den Fachkräftemangel unter anderem durch interne Qualifizierung und Weiterbildung entgegenzuwirken, damit Berufs- und Quereinsteiger in der Arbeitswelt der flexiblen Verpackungen schnell Fuß fassen können.

Anerkennung als systemrelevant
Gut 60 Prozent der Hersteller sehen auch Chancen in der Corona-Krise. Die Wertschätzung für flexible Verpackungen erscheint insbesondere durch die Schutz- und Hygienefunktion deutlich gestiegen. Das war vor einigen Monaten noch anders. Die Verärgerung der Unternehmen über Entscheidungen der Politik – auf EU-Ebene und in Deutschland – war dementsprechend hoch. Von den Unternehmen wurde kritisiert, wie schnell Politiker Entscheidungen trafen, die sich massiv und direkt auf die Zukunft der Branche auswirkten. „Wir haben die Wertschätzung für Verpackungen für den Schutz und die Haltbarkeit von Lebensmitteln vermisst. Wer diese nur als Wegwerfgut betrachtet, verkennt ihre Vorteile für den Handel und den Endkunden“, so Karsten Hunger, Geschäftsführer des Industrieverbandes Papier- und Folienverpackung (IPV). „Seit der Coronavirus-Pandemie ist aber tatsächlich ein Stimmungswandel spürbar. Verpackung werden nicht mehr als Abfall betrachtet, sondern ihre Funktion für den Hygieneschutz wird wieder thematisiert. Übrigens auch von Verbrauchern.“ Deshalb kritisiert der Verband nach wie vor die Pläne einer verschärften Umsetzung der europäischen Einwegkunststoffrichtlinie durch die Bundesregierung. Vor allem die ungeklärten Auswirkungen der erweiterten Herstellerverantwortung beim Thema Littering sowie eine weitgehende Verordnungsermächtigung zum Thema Produktverbote stehen in der Kritik. Viele Unternehmen befürchten, dass es kurzfristig zu weiteren Produktverboten in Deutschland kommen wird. Vielleicht sorgen die Erfahrungen der Corona-Krise hier für ein Einlenken, so die Hoffnung.

 

Pressemitteilung: IPV-Branchenumfrage: fehlende Fachkräfte, zu wenig politische Unterstützung; Ergebnisse der IPV Branchenumfrage und aktuelle Lage

Umbruch braucht Orientierung: Positive Perspektiven, mangelnder politischer Rückenwind

5. Februar 2020

Wie lief 2019 und was wird sich 2020 für die Verpackungsindustrie ändern? Der Vorstand des Industrieverbandes Papier- und Folienverpackung hat hierzu am Jahresanfang eine erste Einschätzung vorgenommen. Die Branche der flexiblen Verpackungen kann weiterhin mit einer stabilen Auslastung rechnen, darauf deuten aktuelle Prognosen hin. Genaue Zahlen wird die Jahresbefragung der Mitglieder erbringen, die im Februar durchgeführt wird. 2019 war der Umsatz fast so stark wie im Rekordjahr 2018. Der gute Auftragseingang zu Beginn des Jahres 2020 weist auf eine Fortsetzung der guten Geschäftslage hin. Bemerkenswert ist, dass die Auftragslage sich seit einigen Jahren immer mehr vom Saisongeschäft abkoppelt. Die Lieferengpässe durch Probleme der Rohstoffbeschaffung wurden behoben, weshalb sich die Lieferzeiten der Hersteller im abgelaufenen Jahr normalisieren konnten. Aktuell sind es jedoch vor allem die fehlenden Arbeitskräfte, die die Fertigung erschweren und die Lieferzeiten verlängern. Der Fachkräftemangel schlägt voll durch. Die Vakanzen sind trotz ausgezeichneter Perspektiven immer schwerer zu besetzen.

Unklarheiten wegen Herstellerverantwortung und EU-Richtlinie
Aber es gibt noch ganz andere Risiken, die Einfluss auf die konjunkturelle Entwicklung der Branche haben können. „Es ist nicht wegzureden, dass es eine große Planungsunsicherheit gibt. Bei den Kunden ist eine deutliche Verunsicherung spürbar, die sich natürlich auf unsere Mitglieder fortsetzt. Die im politischen Raum diskutierten Produktverbote für Kunststofftragetaschen und die noch unklaren Restriktionen der neuen Einwegkunststoffrichtlinie sind nicht gerade positive Impulsgeber für die Wirtschaft. Selbstverständlich nehmen unsere Mitgliedsbetriebe diese Herausforderung an und arbeiten mit Hochdruck daran, neue technische Entwicklungen voranzutreiben. Schön wäre es aber, wenn schneller Klarheit vorhanden wäre und ihnen weniger Hürden in den Weg gestellt würden“, formuliert der IPV-Vorstandssprecher Klaus Jahn die Forderungen des Verbandes. Die Pläne einer verschärften Umsetzung der europäischen Einwegkunststoffrichtlinie durch die Bundesregierung ist nicht die einzige Kritik vom Industrieverband Papier- und Folienverpackung. Vor allem die ungeklärten Auswirkungen der erweiterten Herstellerverantwortung, beispielsweise beim Thema Littering, sowie eine weitgehende Verordnungsermächtigung zum Thema Produktverbote sind dem Verband ein Dorn im Auge. “Verabschieden wir uns in Deutschland von der weitgehenden 1:1-Übernahme europäischer Regelungen, droht ein juristischer Flickenteppich für das Inverkehrbringen von Produkten in Europa“, warnt IPV-Geschäftsführer Karsten Hunger. „Wir haben schon seit Jahren große Herausforderungen mit den sprunghaft angestiegenen behördlichen Anforderungen. Wird der freie Warenverkehr in Europa weiter ausgehöhlt, droht insbesondere dem Mittelstand in Deutschland eine düstere Zukunft.“ Aufgrund der vielfältigen Diskussionen um das Thema Kunststoff gibt es einen starken Anstieg bei der Nachfrage nach Papierverpackungen als Ersatz für Kunststoff. Hier gibt es vielfältige Bewegungen bei der Entwicklung alternativer Produkte. Gerade der Forschungsbereich, bspw. für Barriereschutzfunktionen bei Papier, hat eine spürbare Dynamik entwickelt.

 

Pressemitteilung: Umbruch braucht Orientierung: Positive Perspektiven, mangelnder politischer Rückenwind

Technischer Fortschritt bei Papier: Neue Barrierequalität flexibler Verpackungen durch Dispersionsveredelung

31. Januar 2020

Die Verpackungstechnologie ist einmal mehr im Umbruch. Von Papier, Karton und Pappe werden zunehmend Eigenschaften verlangt, die diese von Natur aus nicht oder nur in geringem Umfang besitzen. Dies trifft insbesondere auf Verpackungspapiere und –kartons zu und bezieht sich dort häufig auf deren Barrierewirkung gegenüber Wasser, Wasserdampf, Fett und Öl sowie den Sauerstoff aus der Luft. Um eine optimale Barrierewirkung zu erzielen, werden diese Papiere kombiniert. Bevorzugter Werkstoff dafür ist Kunststoff. Die Kombination kann durch nachträgliches Kaschieren von Papieren mit entsprechenden Kunststofffolien oder durch Beschichten mit Polymeren in flüssiger Form erfolgen. „Wir stellen uns den Herausforderungen hochtechnischer flexibler Verpackungen. Es muss dennoch bei aller Nachhaltigkeit klar sein, dass ein wirkungsvoller Barriereschutz ohne Kunststoff aktuell noch nicht möglich ist. Unsere Aufgabe ist es, Waren optimal zu schützen und im Sinne der ökologischen Komponente den notwendigen Kunststoffanteil für eine funktionierende Barriere so gering wie möglich zu halten.“, erklärt Klaus Jahn, Vorstandssprecher des Industriebverbandes Papier- und Folienverpackungen (IPV).

Neue Dispersionen führen zur technischen Lösung
Insbesondere Papiere mit dünnen und trotzdem funktionalen Beschichtungen werden zunehmend und nicht zuletzt wegen des neuen Verpackungsgesetzes an Bedeutung gewinnen. Verpackungslösungen, die eine hohe Barrierewirkung mit einem sehr geringen Anteil an Kunststoffbeschichtungen erreichen können, gehören die Zukunft. Eine optimal reduzierte Beschichtung bieten neu entwickelte Dispersionen, deren Wirkung mit entsprechend vorbehandeltem oder vorgestrichenem Papier noch zusätzlich gesteigert werden kann.
Wählt man wässerige Dispersionen, so haben die zudem den Vorteil, dass sie mit den in der Papierindustrie üblichen Beschichtungsverfahren wie Filmpressen und Streichaggregaten aufgebracht werden können. Die neuen Dispersionen haben bessere chemische und physikalische Eigenschaften. Wässerige Barrieredispersionen sind seit mehreren Jahrzehnten verfügbar, dennoch konnten erst in letzter Zeit durch die Entwicklung spezieller Emulsionspolymere sehr gute
Barriereeigenschaften insbesondere gegenüber Wasserdampf und Sauerstoff verwirklicht werden. Die ihnen hinsichtlich der Rezyklierbarkeit oft angelasteten Nachteile konnten sie bereits größtenteils überwinden. Sie werden vor allem inline bei der Papierherstellung angewendet und zeichnen sich, verglichen mit konkurrierenden Veredelungsverfahren, durch eine sehr hohe Produktivität aus. Diese wird vor allem durch hohe Bahngeschwindigkeiten und große Bahnbreiten erreicht.

Rezyklierbarkeit verbessert durch Zugabe von Additiven und Füllstoffen
Durch die Anwendung des noch relativ jungen Vorhangstreichverfahrens (Curtain-Coating) dürften Dispersionen zusätzlich an Bedeutung gewinnen. Der Auftrag des Beschichtungsmittels erfolgt bei diesem Verfahren dadurch, dass das Papier einen wässerigen Vorhang durchläuft, der das Beschichtungsmittel in gelöster oder dispergierter Form enthält. Der Beschichtungsfilm kann sich dadurch gut der Kontur der Papieroberfläche anpassen. Er sorgt dafür, dass die benötigten Auftragsmengen der Dispersionen weiter gesenkt werden können.

Grunddispersionen lassen sich durch die Zugabe von Additiven und Füllstoffen in vielfältiger Weise variieren. Die Auswahl der chemischen Stoffklasse, der Grad der Modifizierung mit funktionellen Gruppen, die Partikelgröße der Emulsion, sowie die Polymerarchitektur (Molekulargewicht, Vernetzungsgrad) können zu Verbesserungen der Barriere oder bei unveränderter Barrierewirkung zur Verringerung der notwendigen Schichtdicke führen.

Drei Verfahren der Veredelung möglich
„Die Veredelung der Papieroberflächen durch Dispersionen kann durch drei Verfahren erreicht werden“, erklärt Dr. Markus Kleebauer, Projektleiter im Bereich Funktionale Oberflächen bei der Papiertechnischen Stiftung (PTS). Zum einen durch die Schaffung hochverdichteter Papiere mit sehr niedriger Porosität durch die entsprechende Mahlung und Faservorbehandlung. Auf solche Papiere kann eine Barrierebeschichtung direkt appliziert werden. Zum anderen durch die Steuerung der Hydrophobierung der Oberflächen, gesteuert durch das gewählte Leimungsverfahren. Am effektivsten gilt jedoch das Aufbringen von pigmenthaltigen Vorstrichen, die die von den Fasern gebildeten Poren auffüllen und damit der mittlere Porendurchmesser an der Papieroberfläche um circa eine Zehnerpotenz verringern. Zwischen den entstandenen feineren Poren befindet sich das Bindemittel. Mit dem Anteil des Bindemittels im Vorstrich kann festgelegt werden, in welchem Umfang ein Auffüllen auch dieser feineren Poren bis hin zur vollständigen Abdichtung erfolgt. Additive steuern wichtige Eigenschaften wie Viskosität oder Wasserrückhaltevermögen. Aber auch die, für die nachträgliche Haftung des Barrieremittels verantwortliche Oberflächenspannung kann so beeinflusst werden.

Aufwand in Forschung und Abstimmung unverzichtbar
Der Abstimmung des Vorstrichs bei der Entwicklung von Verpackungspapieren kommt eine wichtige Rolle zu. Ebenso der Suche nach dem optimalen Beschichtungsmittel. Beides ist zeit- und derzeit noch kostenintensiv. Denn die Anzahl der Kombinationsmöglichkeiten bleibt auch bei Nutzung der momentan verfügbaren Daten und erprobten Materials sehr hoch. Hinzu kommt die Abstimmung der Auftragsgewichte, die eine Vielzahl weiterer Untersuchungen an den Versuchsmustern nach sich ziehen kann. Laut IPV ist dieser Aufwand aber unverzichtbar, wenn eine möglichst effektive Lösung erreicht werden soll. Der Verband plädiert für praxistaugliche Modellberechnungen mittels entsprechende Rechenprogramme. Die Prognosen für Verpackungspapiere mit Barrierefunktionen werden als hervorragend angesehen. Sie werden einen nachhaltigen Innovationsschub im Verpackungsbereich in Gang setzen. Das Ziel muss der richtige Produktschutz sein. Denn nur wenn das Lebensmittel dort ankommt, wo es hingehört, werden Ressourcen und Emissionen geschont.

Pressemitteilung: Technischer Fortschritt bei Papier – Neue Barrierequalität flexibler Verpackungen durch Dispersionsveredelung

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